Zwei Chöre – eine Freundschaft

Gruppenbild Thalia Chor und "Les Voix de Laon" 2024 vor der Kirche Maximilian Kolbe
Gruppenfoto mit "Les Voix de Laon" und ihrem Chorleiter Eric Munch nach dem Konzert | Fotos: Rudolf Lenhart

Besuch unseres französischen Gastchores „Les Voix de Laon“ vom 9. bis 12. Mai in Schweinfurt

„Musik verbindet Menschen, sie weht über alle Grenzen, in jeder Sprache und Nation hat Musik den gleichen Ton.“ 
Wie leicht und dennoch intensiv Völkerverständigung in Europa durch die gemeinsame Liebe zur Musik verwirklicht werden kann, konnte der Thalia Chor Schweinfurt bereits zum 4. Mal zusammen mit dem Chor „Les Voix de Laon“ aus Frankreich für vier Tage erleben. Die rund 50 Sängerinnen und Sänger aus Frankreich wurden herzlich in Gastfamilien des Thalia-Chores aufgenommen und erlebten neben den Chorproben ein Rahmenprogramm mit einem Ausflug nach Bamberg.

Gemeinschaftskonzert in der Kirche St. Maximilian Kolbe als Höhepunkt

Den Höhepunkt bildete das Gemeinschaftskonzert „Unter Freunden“. Die Zuhörer ein vielfältiges Programm beider Chöre in unterschiedlichen Besetzungen.
Den musikalisch und thematisch passenden Auftakt bildete das von beiden Chören gemeinsam gesungene, während der Corona-Pandemie komponierte „Sing gently“ (E. Whitacre). Auch die Vorstände beider Chöre betonten die Freude darüber, nach der Pandemie endlich wieder gemeinsam singen und sich grenzübergreifend begegnen zu können. Stadtpfarrer Stephan Eschenbacher betonte mit intensiven Worten und einem historischen Bogen zum Patron der Kirchengemeinde den Wert der Völkerverständigung. Oberbürgermeister Sebastian Remelé schilderte in seinem Grußwort auch von seiner persönlichen Liebe zu Frankreich.

Ein sehr abwechslungsreiches Konzertprogramm

Den ersten Teil des Konzerts gestaltete dann die „Voix de Laon“ unter der Leitung von Eric Munch in unterschiedlichen Besetzungen: Männerchor, Frauenchor, junges Ensemble und Gesamtchor. Den Zuhörern wurde dabei eine beeindruckende Bandbreite an Arrangements aus verschiedenen Epochen präsentiert: ein zeitgenössisch arrangiertes „Kantate Domino“ genauso wie das vom Banjo begleitete Traditional des Männerchores „O Shenandoah“.
Im Anschluss präsentierte der Thalia Chor Schweinfurt unter der Leitung von Monika Oser Auszüge aus seinem gewohnt schwungvollen Programm mit zum Teil choreographisch untermalten Rock- und Poparrangements wie „The Greatest Show“, „I am what I am“, „Happy“, „Believer“, sowie „Cups“ mit dem eindrucksvollen Klatsch-Becher-Rhythmus. Ralf Werner begleitete am Klavier. Aber auch ruhige und getragene A-Capella-Stücke wie „Misty Mountains“ und „Irgendwo auf der Welt“ wurden eindrucksvoll vorgetragen. Einen Akzent setzte auch „Nothing else matters“ von Metallica als vielstimmige A-Capella-Version.
Den dritten Teil des  Konzertes gestalteten wiederum die „Voix de Laon“ und nahmen die Zuhörer im akustisch dafür optimal geeigneten Kirchenraum von St. Maximilian Kolbe wiederum sowohl gefangen mit sphärischen Klängen von Ola Gjeilo und eindrucksvollen Solostimmen als auch mit der Stimmgewalt und Präzision des Gesamtchores.

Stimmgewaltiges Finale mit Gemeinschaftsliedern beider Chöre

Stimmgewalt mit gleichzeitiger Präzision fand den abschließenden Höhepunkt in der von beiden Chören gemeinsam gesungenen Hommage an die „Music“ von J. Miles, bevor ein ruhiges „Seal Lullaby“ und das als Zugabe wiederholte „Sing gently“ noch einmal den gesamten Kirchenraum mit rund 90 Stimmen erfüllte. Lang anhaltender Applaus war der Dank für ein eindrucksvolles, vielfältiges Konzert auf hohem Niveau.

Schöner Ausklang

Für die beiden Chöre war der Abend damit noch lange nicht zu Ende. Nach dem Konzert gab es beim gemeinsamen Beisammensein noch viel Gelegenheit zum gemeinschaftlichen Singen, bevor man dann am nächsten Morgen nach einem herzlichen Abschied denken musste: „I’m gonna miss you when you’re gone.“

Gelebte Völkerverständigung über Grenzen und Sprachbarrieren hinweg und wie in Seal Lullaby besungen; „May we sing together, always“ – auf jeden Fall wieder bei der nächsten Begegnung mit den Freunden aus Frankreich.